Samstag, 27. Juli 2013

Der erste Tag in Guatemala: Besuche bei PBI und der dt. Gemeinde


Nach einem typisch guatemaltekischen Frühstück mit Rührei, Bohnen und Tortillas und interessanten politischen Gesprächen mit unserem Gastgeber Christian Stich (Ijatz) begann unser eigentliches Programm. Zunächst haben wir dazu das Büro von pbi (Peace Brigades International) besucht und dort ein sehr interessantes Gespräch mit Silvia Weber geführt.
Sie bereichtete uns ausführlich von dem Gerichtsprozess gegen den früheren Präsidenten und Kriegsverbrecher Rios Montt. Während des Prozesses begleitete pbi Staatsanwälte und Anwälte der Nebenkläger, um sie vor Bedrohungen zu schützen. Silvia betonte die epochale Bedeutung des Prosesses für Guatemala: noch nie musste sich ein Diktator vor einem nationalen Gericht verantworten und ist letztlich auch für Genozid verurteilt worden.
Der zweite Schwerpunkt unseres Gespräches war die Begleitung von Menschenrechtsaktivisten im Zusammenhang mit Landfragen und Naturgütern. Insbesondere die geplanten Großprojekte (Goldbergbau, Wasserkraftwerke und Plantagen) wurden von ihr thematisiert. Sie berichtete von den großen Umweltschäden und Landvertreibungen, die durch die Projekte verursacht werden, während die Gewinne weitgehend ins Ausland abfließen und der Nutzen für die Bevölkerung gering ist. Dabei übernehmen die Internationalen Konzerne keine Verantwortung für die Folgen ihres Handelns.

Auf dem Weg zu pbi haben wir in der Kathedrale am Plaza Major das Grab von Bischof Geradi besucht, ebenso seine Kirche, vor der er ermordet wurde. Geradi wurde aufgrund seines Engagements für die Aufarbeitung des Bügerkrieges ermordet.

Bis zu unserem nächsten Termin machten wir einen Einkaufsbummel über den großen zentralen Markt in Zone 1 und haben ein Mittagessen in einem vegetarischen Restaurant eingenommen. Das Restaurant ist Teil eines Mayaprojektes und wird von einer gebürtigen Gelsenkirchenerin geleitet. Das Projekt versucht alte Pflanzenarten zu kultivieren und deren Nutzung wieder bekannt zu machen.

Am Abend waren wir Gast im Pfarrhaus der evangelischen Auslandsgemeinde. Pfarrer Markus Böttcher mit Familie sowie drei Mitglieder der Gemeindeleitung berichteten von ihrer Arbeit. Von den 2000 deutschen in Guatemala gehören etwa 200 zu dieser Gemeinde, die überwiegend in der Hauptstadt wohnen. Auch unsere Begleiter und Übersetzer Renate und Wolfgang Hacke sind Mitglieder dieser Gemeinde. Sie gehören zu den wenigen Menschen, die sowohl einer katholischen als auch evangelischen Gemeinde angehören.
Auch die Sozialprojekte der Gemeinde beziehen sich überwiegend auf die Hauptstadt.


5 Kommentare:

  1. Liebe Guatemala-Fahrer,
    es ist gut zu wissen, dass ihr alle ohne Probleme in Guatemala angekommen seid.
    Eure bisherigen Blog-Beiträge zeigen sehr deutlich, dass ihr - anders, als einige glauben - keinen Urlaub in Guatemala macht sondern einen anstrengenden Arbeitsbesuch.
    Viele neue Erkenntnisse wünscht allen
    Jürgen.

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  2. Hallo Schwesterlein,

    anscheinend geht es euch gut und ich hoffe, dass du viele neue Eindrücke gewinnen wirst.

    Viele Grüße
    die 3 vom Ammersee

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  3. Dieser Blog ist ja eine schöne Sache, da gucken wir jetzt öfter mal rein. Wir wünsche euch alles Gute und eine tolle Zeit. Die Schumanns aus Marl

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  4. El primer día en Guatemala: Visita de las Brigadas de la Paz y de la comunidad evangélica en Guatemala Ciudad (sábado, 27 de julio)

    Después de un desayuno con huevos revueltos, frijoles y tortillas y charlas políticos interesantes con nuestro anfítrion Christian Stich (ijatz) comenzó nuestro programa.
    Con Silvia Weber de las Brigadas hubo un encuentro. Ella destacó el sentido epocal del proceso contra Rios-Montt: por primera vez un dictador tenía que dar cuentas ante un juicio nacional, y se ha condenado a él. El segundo punto que ella explico era el acompañamiento de activistas por los derechos humanos comprometidos en problemas agrarias y problemas de los recursos naturales. Ella se expresó sobre los megaproyectos: minería de oro, hidroeléctricas y planmtaciones causantes de grandes daños ecológicos, mientras las ganancias van al extranjero y la población no gana casi nada.
    En eso los transnacionales no asumen ninguna responsabilidad de su actuación.

    Caminando a las Brigadas visitamos la tumba de Msr. Juan Geradi.

    Después del encuentro con las Brigadas hicimos compras en la zona 1.

    En la noche estuvimos huéspedes en la parroquia de la comunidad evangélica alemana. Nuestros intérpretes Renate y Wolfgang Hacke pertenecen también a esa comunidad siendo ellos al mismo tiempo creyentes católicos.

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  5. Hallo Christina,
    wir wünschen Ihnen eine wunderschöne,interessante Zeit mit vielen neuen Eindrücken in Guatemala!
    Herzliche Grüße Ihre Nachbarn aus Marl
    Eberhard Mühlhausen und Elfi Schömer

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